Interview mit unserem neuen ersten Vorsitzenden

Artikel vom 5. November 2025

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    "Wir haben alle die gleiche Vorstellung davon, wie der Verein mal aussehen soll."

    Seit Februar hat die DJK Vierlinden nicht nur einen neuen Vorstand, sondern auch einen neuen Vorsitzenden. Wir haben mit Klubchef Christian Landers über den Start des neuen Vorstandsteams, zukunftsweisende Projekte, die sportliche Ausrichtung der DJK und die wachsende Ultra-Szene gesprochen.

    Hi Christian, seit mehr als einem halben Jahr führst du deinen Heimatverein nun als Vorsitzender an. Was ist das für ein Gefühl?

    Christian Landers: „Das letzte halbe Jahr war sehr aufregend und in seinen Herausforderungen sehr komplex. Unser Ziel ist, dass sich das Leben im Verein wieder so anfühlt, wie ich es während meiner Zeit als Spieler in der A-Jugend vor vielen Jahren kennengelernt habe: die DJK Vierlinden als große Gemeinschaft, in der man sich gegenseitig hilft und unterstützt.“

    Wie würdest du die Zusammenarbeit mit dem übrigen Vorstand beschreiben?

    Landers: „Dank Stefanie, Marcel und Michael funktioniert das sehr gut. Wir haben alle die gleiche Vorstellung davon, wie der Verein mal aussehen soll. Daher auch unser Motto: „Gemeinsam für Vierlinden!“ Es standen viele infrastrukturelle als auch sportliche Projekte an, die wir anschieben wollten und auch mussten. Es hat eine Zeit gedauert, bis wir uns gefunden haben, aber das ist normal. Inzwischen arbeiten wir wirklich gut zusammen. Nur so können wir die Herausforderungen meistern. Mein Dank gilt aber allen rund 100 Menschen, die sich ehrenamtlich für unsere DJK Vierlinden engagieren.“

    Ende Oktober haben die Mitglieder im Sportheim an der Emanuelstraße über den geplanten Kabinen-Neubau diskutiert und einstimmig beschlossen, dass der Vorstand das Projekt finalisieren soll. Wie wichtig ist dieses Vorhaben für die Zukunft des Vereins?

    Landers: „Dass die Mitglieder geschlossen für den Anbau gestimmt haben, zeigt zum einen, wie wichtig neue Kabinen für unseren Verein sind. Zum anderen zeigt es aber auch, dass die Mitglieder unsere Arbeit als Vorstand unterstützen und uns Rückendeckung geben. Ich glaube, sie erkennen und schätzen, dass wir versuchen, etwas zu bewegen. Dieses Mammutprojekt ist auch wichtig, da dadurch Veränderungen nach außen hin sichtbar werden.“

    Erstmals seit vielen Jahren ist die Mitgliederzahl wieder auf mehr als 800 gestiegen. Was steckt dahinter – und was bedeutet das für den Verein?

    Landers: „Das freut mich natürlich sehr. In der Jugend haben wir inzwischen fast jeden Jahrgang doppelt besetzt und stellen mit unseren DJK-Ladies vier Seniorenmannschaften. Wir sind unserem Ziel, dass die Mitglieder wieder gerne zum Platz kommen - auch abseits der eigenen Trainingseinheiten -, einen weiteren Schritt nähergekommen. Die Menschen sehen, dass sich der Klub im Wandel befindet. Viele Kinder und auch Eltern sind zurückgekommen. Die Gemeinschaft steht im Vordergrund und wächst von Jahr zu Jahr.“

    Die erste Mannschaft hat mit Daniel Pilch im Sommer nicht nur einen neuen Trainer, sondern auch ein neues Gesicht erhalten. Wie zufrieden bist du mit der Entwicklung und was ist in den kommenden Jahren möglich?

    Landers: „Die Entscheidung, Daniel zu verpflichten, war absolut richtig. Wir sind froh, dass er uns spontan zugesagt hat, auch als noch viele Fragen offen waren. Wir haben im Vergleich zu anderen A-Ligisten einen weniger breiten Kader. Es ist eine Entwicklung zu beobachten, auch wenn die Ergebnisse das bisher nicht widerspiegeln. Ich glaube aber, die Zuschauer spüren und honorieren die Leistungen des Teams, weil sie sehen, dass etwas heranwächst. Dass das erste Jahr nach dem Neuanfang schwierig werden würde, noch dazu mit einer komplett neuen Mannschaft, war zu erwarten. Wir hoffen natürlich, dass es bald auch tabellarisch wieder nach oben geht.“


    In den vergangenen beiden Jahren hat sich eine echte Ultra-Szene gebildet, die alle Vierlindener Teams unterstützt. Wie kam es dazu, und was sagt das über den Verein aus?

    Landers: „Das ist eine tolle Sache für uns. Irgendwann hat sich die Gruppe an Vierlindenern, die ohnehin jeden Sonntag am Platz war und gemeinschaftlich Fußball geschaut hat, diesen Namen gegeben. Die Ultras unterstützen alle Mannschaften im Verein, ob nun die Fußballer, Volleyballer oder - in den letzten Jahren - auch die Basketballer. Sie spiegeln den Grundgedanken der DJK wider und geben alles für den Verein.“

    Der Vorstand arbeitet an der weiteren Digitalisierung des Klubs und setzt dabei auf größtmögliche Transparenz. Was versprecht ihr euch von diesem Weg und wie weit seid ihr bereits?

    Landers: „Das Digitale wird bei uns großgeschrieben. Über den WhatsApp-Kanal versuchen wir, so viele Mitglieder wie nur möglich zu erreichen und zu informieren. Hinzu kommt eine für das Smartphone optimierte Homepage und ein eigener YouTube-Kanal. So halten wir alle Mitglieder auf dem Laufenden – auch die, die nicht jede Woche in den Schaukasten am Platz schauen können. Auch Mitgliedsanträge können inzwischen digital eingereicht werden. Durch unseren transparenten Auftritt wollen wir für eine hohe Akzeptanz bei den Mitgliedern sorgen und unsere Entscheidungen nachvollziehbar machen. Der Aufwand ist groß, aber er lohnt sich.“

    Mit dem Club1928 bietet die DJK eine weitere Möglichkeit, den Verein zu unterstützen. Wie kann man Mitglied werden und welche Vorteile hat das?

    Landers: „Den Aufnahmeantrag ist auf unserer Homepage zu finden. Alternativ kann man mich auch direkt ansprechen. Der Jahresbeitrag beträgt 19,28 Euro. Der Club1928 fördert gezielt Projekte im Verein, aktuell den Kabinen-Neubau. Er richtet sich an alle Vierlindener, die unseren Verein vielleicht noch einmal mehr helfen wollen, als ohnehin schon. Im Gegenzug gibt es für alle Club-Mitglieder Rabattaktionen und kleine Boni. Inzwischen haben sich fast 100 Vierlindener gefunden, die zusätzlich unterstützen wollen, das ist schon stark. So kann der Verein weiter wachsen, schließlich stehen viele weitere Projekte an.“

    Das 100-jährige Bestehen der DJK Vierlinden rückt immer näher. Welche Hoffnungen und Erwartungen hast du an dieses besondere Jubiläumsjahr?

    Landers: „Das ist für uns als Klub natürlich etwas ganz Besonderes. Auch wenn ich mir noch keine konkreten Gedanken gemacht habe, hoffe ich, dass die Früchte unserer jetzigen Arbeit spätestens zum 100-Jährigen sichtbar werden, die neuen Kabinen gebaut worden sind und wir eine schöne Festwoche haben können. Mein Wunsch ist, ein großes DJK-Familienfest zu feiern. Ich denke, dass wir nächstes Jahr in die Planungen starten.“

    Das Gespräch
    führte Sebastian Bergmann