C - Lizenz Teil 2 (Oktober - Dezember 2025)

C-Lizenz – Teil 2 läuft aktuell auf der Platzanlage der DJK Vierlinden!

Nach dem erfolgreichen Abschluss des ersten Lehrgangsabschnitts im Frühjahr 2025 befindet sich derzeit der zweite Teil der DFB-C-Lizenz-Ausbildung (Profil Kinder & Jugend) in vollem Gange – und das direkt auf unserer Platzanlage der DJK Vierlinden 1928 e.V. 💛🖤

Mehrere Trainerinnen und Trainer aus unserer Jugendabteilung nehmen derzeit am Lehrgang teil, der vom Fußballverband Niederrhein (FVN) organisiert und begleitet wird.
Bis Dezember 2025 stehen dabei sowohl theoretische Inhalte als auch praxisorientierte Trainingseinheiten auf dem Programm.

Im Mittelpunkt des zweiten Teils stehen Themen wie:

  • Trainingssteuerung und -planung,

  • Coachingverhalten und Spielanalyse,

  • altersgerechte Leistungsförderung,

  • sowie die Vertiefung moderner Trainingsmethoden.

Die Teilnehmenden wenden das Gelernte direkt auf dem Platz an und entwickeln sich Schritt für Schritt weiter – mit dem Ziel, am Ende des Jahres ihre DFB-C-Lizenz (Profil Kinder & Jugend) in den Händen zu halten.

Dass dieser Lehrgang direkt bei uns auf der Anlage stattfindet, ist ein großer Gewinn für den Verein und zeigt, wie stark das Engagement für die Trainerausbildung bei der DJK Vierlinden verankert ist.

Wir wünschen allen Teilnehmenden weiterhin viel Erfolg, Spaß und spannende Lernmomente in den kommenden Wochen!

💛🖤 DJK Vierlinden – Wissen. Leidenschaft. Verantwortung.

 

 

Tag 1: 

 

Trainerlehrgang – Zusammenfassung des ersten Tages 🏟️⚽Trainerlehrgang – Zusammenfassung des ersten Tages 🏟️⚽
Am ersten Tag des Trainerlehrgangs nahmen 17 Trainerinnen und Trainer teil, vertreten aus den Vereinen Walsum 09, Rhenania Hamborn, FSV Duisburg, TuSpo Saarn und natürlich der DJK Vierlinden. Ziel des Lehrgangs war es, die Teilnehmer in aktuellen Trainingskonzepten zu schulen, den Austausch zwischen den Vereinen zu fördern und praxisnahes Fußballtraining zu vermitteln.
Theoretischer Teil: Einführung und Trainingsphilosophie Deutschland
Der Tag begann mit einer organisatorischen Einführung, in der die neue Trainingsphilosophie Deutschland vorgestellt wurde. Diese wurde von Hannes Wolf, DFB-Direktor für Nachwuchs, Training und Entwicklung, gemeinsam mit seinem Kompetenzteam entwickelt.
Die Philosophie verfolgt das Ziel, altersgerechtes Fußballtraining auf mehreren Kleinspielfeldern zu ermöglichen. Sie liefert ständig neue Impulse für die Ausbildung über alle Altersstufen hinweg. Im Zentrum stehen die Spielerinnen und Spieler, deren individuelle Entwicklung im Vordergrund steht. Bei der Trainingsgestaltung sollen stets die drei Qualitätsmerkmale Freude, Intensität und Wiederholung berücksichtigt werden.
Reflexion und Diskussion zu Trainingszielen
Nach der Einführung wurden verschiedene Trainingsformen theoretisch miteinander verglichen. Dabei fiel auf, dass Übungen, die auf den ersten Blick identisch wirken, sehr unterschiedliche Wirkungen haben können, wenn die Trainingsziele nicht klar definiert sind. Die Trainer erkannten, wie wichtig es ist, jede Übung bewusst zu planen und auf die Spielergruppe abzustimmen.
Es wurden außerdem Reflexionsfragen vorgestellt, die die Trainer individuell beantworten sollen: • Was bedeutet für euch Training? • Für wen ist das Training gedacht und welches Ziel verfolgt es? • Woran erkennt ihr, dass ein Training erfolgreich war? • Welche Aufgaben und Verantwortung hat der Trainer während des Trainings? • Beschreibt die Struktur einer eurer Trainingseinheiten.
Diese Fragen dienen dazu, das eigene Trainingsverständnis zu hinterfragen und die Planung zu verbessern.
Praktischer Teil: Training auf dem Platz
Nach der Theorie ging es auf den Platz, um die vorgestellten Konzepte praxisnah umzusetzen. 1. Aufwärmen und Aktivierung • Dribbling-Aufwärmübungen: Ball hochhalten, Koordinationsleiter, Dribbling im Kreis unter Einbeziehung verschiedener Körperteile (rechter Fuß, rechter Oberschenkel, Kopf, linker Oberschenkel, linker Fuß) • Ziel: Ballgefühl, Koordination, Konzentration und Bewegungsfreude fördern 2. Spielform 1: 4 gegen 4 – Angriff gegen Verteidigung • 1 Torwart, 1 Tor, doppelter 16er • Spielfeldbreite: 5er, in der Mitte eine Dribbling-Linie als Begrenzung • Angriffsrecht wechselt bei nicht erzieltem Tor • Ziel: Technik, Entscheidungsverhalten, Ballbesitz und Teamspiel trainieren 3. Spielform 2: 4 gegen 4 mit Anspielpartnern • Doppelter 16er mit zwei Jugendtoren • Vier Anspielpartner außerhalb der Spielfeldbegrenzung, positioniert in den Ecken eines Diamant-Spielfeldes • Optional: Anspieler bilden feste Teams oder zwei Anspieler für alle Spieler • Ziel: Spielnahes Training, Förderung von Entscheidungsverhalten, Ballzirkulation und Spielintelligenz
Diese praktischen Übungen zeigten den Trainern, wie Theorie und Trainingsphilosophie in praxisnahes Training umgesetzt werden können. Besonders der Einsatz von Diamant-Spielfeldern und Anspielpartnern demonstrierte, wie man Spielintelligenz, Passwege und Teamarbeit unter realen Spielbedingungen fördern kann.
Abschluss und Zusammenfassung des Tages
Der erste Tag endete mit einer Reflexion über das Bedeutende am Training. Ein Zitat von Jürgen Klopp verdeutlichte die Praxisnähe:
„Wir müssen den Bolzplatz ins Training packen, sonst wird nicht genug gekickt. Das ist eine Tatsache.Dass das jetzt organisiert dargestellt werden muss im Kinder- und Jugendtraining, ist der Zeit geschuldet, in der wir uns befinden.“
Fazit:Der erste Lehrgangstag bot eine ausgewogene Mischung aus Theorie, Reflexion und Praxis. Die Trainer erhielten neue Impulse, konnten ihr eigenes Trainingsverständnis hinterfragen und direkt auf dem Platz umsetzen. Die Arbeit mit verschiedenen Spielformen, Dribbling-Übungen und Anspielpartnern vermittelte praxisnah, wie Spielintelligenz, Technik und Teamarbeit bei Kindern und Jugendlichen gefördert werden können.

 

Tag 2:

 

Trainerlehrgang – C-Lizenz: Profil Jugend (Teil 2, Präsenzveranstaltung 2)

Thema: Gruppentaktik Abwehr – Ballorientiertes Verteidigen zu zweit
Lehrreferent: Jannik Lakomski

Allgemeines

Der zweite Lehrgangstag der C-Lizenz (Profil Jugend) stand im Zeichen der Gruppentaktik Abwehr mit dem Schwerpunkt „Ballorientiertes Verteidigen zu zweit“. Zu Beginn des Tages wurden drei Übungen aus dem vorherigen Lehrgangstag nachgeholt, um methodisch an die vorherigen Inhalte anzuknüpfen und eine inhaltliche Brücke zur taktischen Arbeit im Defensivverbund zu schaffen. Anschließend folgte der thematische Hauptteil mit praxisorientierten Übungen zur Verteidigungsarbeit im 2-gegen-2.

Der zeitliche Ablauf des Tages orientierte sich an der Lehrgangsstruktur:
15 Minuten Aktivierung – 30 Minuten Spielen – 15 Minuten Üben – 30 Minuten Spielen

Nachgeholte Übungen vom vorherigen Lehrgangstag (Tag 1)
1. Spielform: 4 gegen 4 + 1 Torwart

Feld: Doppelter 16er
Tore: Ein großes Tor und zwei Minitore
Organisation: Balldepot seitlich mit Winnerball-Prinzip

Ablauf:
Vier Feldspieler treten gegeneinander an, unterstützt von einem Torwart. Nach jedem Tor oder Ballverlust wird sofort ein neuer Ball von der Seite eingespielt („Winnerball“), sodass keine Unterbrechungen entstehen.

Ziele:

Förderung des schnellen Umschaltverhaltens (Ballgewinn und -verlust)

Spiel in die Tiefe und zielgerichteter Torabschluss

Kommunikation und Orientierung im Spielfeld

Hohe Intensität durch kontinuierliches Spieltempo

2. Passübung: Passviereck oder Trapez

Aufbau: Viereck oder Trapez, ggf. doppelt aufgebaut

Ablauf:
Die Spieler passen sich den Ball in einer festen Reihenfolge zu und folgen ihrem Pass zur nächsten Position. Die Übung kann als Wettkampf gestaltet werden: Welche Gruppe schafft in einer festgelegten Zeit mehr saubere Durchgänge?

Ziele:

Präzises Passspiel und Ballkontrolle

Verbesserung der Kommunikation und Passschärfe

Förderung der Aufmerksamkeit und Bewegung nach dem Pass

Spaß und Motivation durch den Wettkampfcharakter

3. Torabschlussübungen: Zwei Tore – zwei Torhüter

Feld: Zwei große Tore, ca. 20 Meter Abstand

Variante 1:
Die Spieler starten diagonal vom gegenüberliegenden Pfosten und schließen abwechselnd mit rechtem und linkem Fuß ab.
Wettkampfform: Wer erzielt zuerst zehn Tore oder innerhalb einer Zeitspanne die meisten Treffer?

Variante 2:
Abschlusszone in der Mitte, beide Teams starten neben den Pfosten. Der Schütze geht nach seinem Abschluss ins Tor, der nächste Spieler übernimmt. Dadurch entsteht permanentes Umschalten zwischen Angriff und Verteidigung.

Ziele:

Beidfüßiger Torabschluss

Förderung von Reaktionsfähigkeit und Konzentration

Hohes Tempo und Intensität

Ständiger Wechsel von Offensiv- zu Defensivverhalten

Hauptthema des Tages: Ballorientiertes Verteidigen zu zweit

Nach den vorbereitenden Übungen folgte der inhaltliche Schwerpunkt des Tages: das ballorientierte Verteidigen in der Kleingruppe (2 gegen 2). Der Lehrreferent stellte den Zusammenhang zwischen individueller Abwehrarbeit und gruppentaktischem Verhalten her und verdeutlichte, dass erfolgreiches Verteidigen auf Kommunikation, Abstimmung und Raumgefühl basiert.

Einführung ins Thema

Der Einstieg erfolgte über ein freies Spiel in beide Richtungen. Nach jeder Balleroberung sollte zunächst ein Pass zum eigenen Torwart gespielt werden, um den Ballbesitz zu sichern und eine neue Spielsituation einzuleiten. Anschließend wurden typische Spielsituationen aus diesem freien Spiel herausgegriffen und in gezielten Übungsformen nachgestellt.

Coachingmethode: Einfrieren der Situation – NDW
Beim „Einfrieren“ wird das Spiel bewusst unterbrochen, um eine taktische Szene zu analysieren und zu korrigieren.
Die Vorgehensweise erfolgt nach dem Prinzip NDW:

N = Nachstellen: Die ursprüngliche Spielsituation exakt wiederherstellen

D = Darstellen: Richtige Position, Verhalten und Abstände zeigen und erklären

W = Wiederholen: Situation erneut durchführen, um den Lerneffekt zu festigen

Diese Methode verdeutlicht den Spielern Handlungsmuster und erleichtert das Verständnis taktischer Zusammenhänge.

Übung: 2 gegen 2 im Zentrum

Feld: Doppelter 16er
Organisation: Spielaufbau über Rückpass zum Torwart (zur Simulation der Situation, nicht als Trainingsziel)

Schwerpunkte:

Schlagdistanz: Immer die optimale Entfernung zum Gegenspieler halten – nicht zu weit, um Zugriff zu haben, und nicht zu nah, um nicht ausgespielt zu werden.

Fallen lassen oder Druck aufbauen: Entscheidung je nach Spielsituation.

Raumabsicherung: Der zweite Verteidiger sichert stets den Raum hinter oder seitlich ab.

Verschieben: Beide Spieler bewegen sich ballorientiert und kompakt.

Zonenorientiertes Verteidigen

Außen:

Stellungsspiel auf der Außenbahn, Mitte geschlossen halten („Mitte dicht“)

Risiko beim Doppelpass minimieren (rechtzeitig fallen lassen)

Hinterlaufen verhindern

Gegenspieler übergeben, sobald sich die Zuständigkeit ändert

Zentrum:

Fallen lassen und Druck aufbauen im richtigen Moment

Schlagdistanz beibehalten, kompakte Abstände wahren

Raum sichern und gemeinsam verschieben

Permanente Kommunikation zwischen beiden Spielern

Weit vor dem eigenen Tor:

Kein Druck auf den Ballführenden: fallen lassen, um lange Bälle abzufangen

Druck auf den Ballführenden: Höhe halten und Gegner früh stellen

Lernziele

Vermittlung der Grundprinzipien der Innenverteidigung ab der C-Jugend

Förderung von Kommunikation, Abstimmung und Raumorientierung

Schulung des gemeinsamen Verteidigens im 2-gegen-2

Verbesserung der Entscheidungsfindung: Druck aufbauen oder fallen lassen

Verständnis für ballorientiertes Verschieben im Defensivverbund

Fazit des Lehrgangstags

Der zweite Lehrgangstag verband technische, taktische und methodische Inhalte miteinander. Durch die nachgeholten Übungen aus Tag 1 wurde zunächst die technische Grundlage geschaffen – Passspiel, Umschaltverhalten und Torabschluss. Im anschließenden Hauptteil stand dann die taktische Arbeit im Vordergrund.

Mit dem Thema „Ballorientiertes Verteidigen zu zweit“ wurde praxisnah aufgezeigt, wie Trainer ab der C-Jugend gruppentaktische Defensivprinzipien vermitteln können. Das Einfrieren von Situationen nach dem NDW-Prinzip (Nachstellen, Darstellen, Wiederholen) erwies sich dabei als besonders effektive Coachingmethode, um Spielsituationen greifbar zu machen und Lernfortschritte sichtbar zu fördern.

Der Lehrgang verdeutlichte insgesamt, dass erfolgreiches Verteidigen vor allem durch Abstimmung, Kommunikation und kollektives Handeln entsteht – Grundlagen, die jede Jugendmannschaft systematisch erlernen sollte.